Der Untergang - Kapitel 1

Das Leben in Britain und Trinsic, Städte der Menschen und der Geselligkeit. Hier bitte nur Rollenspiel!
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Teliran
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Der Untergang - Kapitel 1

Beitrag von Teliran » Sa 17. Jun 2017, 13:20

... aus einer fast vergessenen Word-Datei gerettet udn hier mal hingepostet, vielleicht mag jemand sowas...

Kapitel 1: Der Untergang
In einer kleinen Höhle, praktisch mehr einem Erdloch in der Nähe der großen Wüste, nicht weit vom Sumpfgebiet entfernt hörte man ein leises Jammern eines Menschenjünglings, der auf der Flucht war. Dabei hatte das Leben für Rufion Amando so erfolgversprechend begonnen. Begabt hatte ihn jeder bezeichnet - denn schon in jungen Jahren konnte er einfache Zauber wie An Flam und In Flam benutzen - die normalerweise erst deutlich ältere Magiernovizen erlernen würden.
Insgeheim konnte er sogar schon mächtige Feuerbälle - Vas Flam – beschwören - jedoch hatte er, wohl nun zu seinem Glück nie jemandem etwas von diesem Können erzählt.
Das Unglück begann an einem Morgen, der wie jeder andere war ... er war von der Herberge aus unterwegs zum Magieturm, wo er wie üblich beim Schmiedemeister Karl Schwarzbart vorbeikam um ihm sein Schmiedefeuer anzuzünden. Doch an diesem Tage wollte und wollte es ihm einfach nicht gelingen. Nach mehreren Versuchen konnte er mit In Flam immer noch kein Feuer über den Kohlen beschwören. Das Beste, was er an merkbaren Effekten hervorrief, war ein Gestank nach verfaulten Eiern.
Das wurde dann dem Schmied irgendwann zu bunt und er scheuchte den verwirrten und beschämten Jungen aus der Schmiede - er würde heute wohl auf althergebrachte Weise das Feuer entzünden müssen - und Rufio musste sich nun sputen, um noch rechtzeitig zum Unterricht im Magierturm zu sein.
Ähnlich erging es ihm im Magieturm mit alten Meister Firwung, dem nachgesagt wurde, dass er seine beste Zeit definitiv schon überlebt hätte, jedoch sich rein aus Sturheit immer noch ans Leben klammerte, um junge Novizen zu ärgern.
Selbst die einfachsten Zauber wollten heute nicht funktionieren oder gingen schrecklich schief. Als Tagesaufgabe sollte er heute das Essen für den Magierturm herbeizaubern - eine unter normalen Umständen einfache Aufgabe, die selbst ein Novize des ersten Zirkels problemlos bewerkstelligen konnte. Und da Rufio immerhin bereits Novize des zweiten Zirkels war und in der nächste Woche in den dritten Zirkel eingeführt werden sollte - wo er nun endlich „offiziell“ das Beschwören von Feuerbällen - die ihn schon immer fasziniert hatten - erlernen würde – sollte ihm diese Aufgabe leicht fallen.
Allein, als er versuchte das Essen für die Magier heraufzubeschwören, wollte und wollte es nicht gelingen. Das erste Brot war schimmelig, das Fleisch wirkte wie von einem Zombie abgeschnitten und konnte in keinster Weise mehr verwendet werden. Manches Mal geschah auch gar nichts, manchmal veränderte sich nur die Temperatur im Raum. Oder war dies nur der kalte Angstschweiß der sich auf Rufios Stirn bildete? Seine Magie funktionierte nicht mehr! Und er hatte keinen blassen Schimmer, warum!
Verwirrt hörte er, wie Meister Firwung nach ihm rief. Firwung hatte soeben den ebenso ehrenhaften, wie schwerigen Auftrag erhalten, das Feuer für die Feldmesse des Klarissenordens zu entfachen - und Rufio sollte ihn begleiten.
Dankbar, dass sein Versagen nicht sofort bekannt werden würde, folge Rufio schnellen Fußes seinem Meister.
Auf dem Wege zum Feld neben der Klerikerfestung unterhalb des Schlossbergs kamen sie an Karls Schmiede vorbei - oder besser gesagt an dessen Überresten, denn die Schmiede war abgebrannt.
Rufio begann das Gewissen zu drücken - hatte er nicht einen seltsamen Geruch erschaffen anstelle von Feuer? Hatte er am Ende auf irgendwelche Weise eine Gaswolke beschworen? Rufio schob den Gedanken zur Seite – das Beschwören von Giftwolken oder Gaswolken überstieg noch bei weitem seine Fähigkeiten. Selbst wenn er Gas erschaffen haben sollte, würde eine derart große Menge mindestens einen Adepten des 5. Zirkels erfordern - 2 ganze Zirkel höher, als der mächtigste Zauber, den Rufio bislang je gewirkt hatte...
Am Feld angekommen folge Rufio seinem Meister zum bereits aufgebauten Scheiterhaufen, wo Klerikernovizen - einige von Ihnen kannte er - weiter eifrig Holz aufschichteten. Meister Firwung befahl Rufio, er solle auf der anderen Seite des Scheiterhaufens mehrere Flammenzungen mit dem Zauber In Flam beschwören, während er seine Seite in Brand setzen würde. Er wollte nur noch nach Hause, da der Weg für sein Alter beschwerlich war - und dieser verfluchte Großmeister wollte ihn mit diesem Auftrag sicher nur ärgern!
Er hörte wie Rufio auf der anderen Seite die ersten magischen Worte aussprach. Natürlich musste man dem Bengel zeigen wie so etwas zu funktionieren hatte!
Mehrere In Flams! - Pah lächerlich - ein echter Meister verwendete hierfür zumindest einen Feuerball. Somit sprach er die magischen Worte Vas Flam - und stand in der nächsten Sekunde mitten in einer Flammensäule...!
Erschrocken riefen mehrere Kleriker nach Wasser, als der alte Magiermeister vor ihnen in Flammen aufging. Während einige fortliefen - vermutlich um Wasser zu holen - riefen andere Rufio zu Hilfe, damit er mit seiner Magie die Flammen ersticken sollte. Mit Panik in den Augen sah Rufio wie sein Meister von den Flammen verzehrt wurde – er reagierte mehr als er agierte, streckte beide Hände in einer kelchartigen Geste auf seinen Meister und rief: An Flam An Flam An Flam – Die ersten beiden Male geschah gar nichts. Beim dritten Male sah er einige Schneeflocken auf seinen Händen hervorspringen, die bei der Hitze des Feuers sofort schmolzen und somit wirkungslos waren. Seine Panik steigerte sich ins grenzenlose - er tauchte tief in die Magie ein, konzentrierte sich wie nie zuvor im Leben und schrie geradezu AN FLAM heraus... und der Effekt trat ein. Er hatte einen Strahl kochenden Öls erschaffen, den er seinem Meister ins Gesicht schleuderte.
Das Wasser das die Kleriker herbeischufen und die Heilzauber die sie wirkten kamen natürlich allesamt zu spät. Von Meister Firwung war praktisch nur eine verkohlte Leiche übriggeblieben.
Für Rufio war somit klar, das ihn eine Anklage wegen Mordes erwartete.
Niemand dieser Kleriker kannte die magischen Worte oder konnte sie unterscheiden. Für die meisten musste es ausgesehen haben, als ob er seinen Meister, der wohl im hohen Alter einen Fehler gemacht hatte den Todesstoß versetzt hatte, indem er den Flammen noch Öl hinzusetzte. Dies, und die bereits vorhergegangenen Zwistigkeiten mit seinem Meister - die im Magieturm wohlbekannt waren - würden sicherstellen, dass er wegen Mordes hingerichtet werden würde.
Rufio war klar, dass seine einzige Möglichkeit lebend aus dieser Sache herauszukommen, die Flucht war.
Er begann zu laufen - und er lief und lief und lief bis Britain im Westen hinter ihm verschwand...

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